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Aktuelles

Erst die Fakten, dann die Entscheidung

07. August 2025

Fraktion sieht die Notwendigkeit von Energieinfrastruktur, stellt kritische Fragen und besichtigt vorhandenes Umspannwerk

 hochspannung

Die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Reichelsheim nimmt den von der Bundesnetzagentur und dem Unternehmen TenneT geplanten Bau eines rund 30 Hektar großen Umspannwerks zwischen Beienheim, Dorn-Assenheim, Weckesheim, Bauernheim und Dorheim sehr ernst. Die Sozialdemokraten erkennen die grundsätzliche Notwendigkeit einer leistungsfähigen Strom-Infrastruktur an, möchten sich aber erst nach sorgfältiger Prüfung aller Fakten ein abschließendes Urteil bilden. 

„Wir wissen, dass eine stabile Energieversorgung entscheidend für unser tägliches Leben, für die Wirtschaft und für die Umsetzung der Energiewende ist“, erklärt Fraktionsvorsitzender Eckhard Fritsch. „Gleichzeitig fällt es uns schwer zu verstehen, warum ein solches Projekt mitten in bester landwirtschaftlicher Fläche entstehen soll – völlig losgelöst von bestehender Infrastruktur wie Gewerbe- oder Industriegebieten. Die Mitglieder unserer Fraktion sind innerlich zerrissen zwischen dem Verständnis für die notwendige Infrastruktur und der Sorge um Natur, Landwirtschaft und Landschaftsbild.“ 

Die SPD-Fraktion hat daher eigene Fragen in die Erstellung des Fragenkatalogs eingebracht, den der Magistrat nun an TenneT übermitteln wird. Die Beantwortung dieser Fragen und die öffentliche Informationsveranstaltung am 28. August sollen die Grundlage für eine fundierte Bewertung bilden. „Wir wollen eine Entscheidung auf Basis von Wissen, nicht von Bauchgefühl“, so Fritsch weiter.

Die Sozialdemokraten betonen, dass der Einfluss der örtlichen Politik auf das Projekt sehr begrenzt ist, da die Planung letztlich von der Bundesnetzagentur gesteuert und entschieden werde. Dennoch wolle man die Interessen der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger mit Nachdruck vertreten und die Planungen daher kritisch aber konstruktiv begleiten. 

Um sich selbst ein Bild von den möglichen Auswirkungen zu verschaffen, plant die Fraktion in Kürze den Besuch eines bestehenden Umspannwerks. Zwar gebe es in der Region kein vergleichbar großes Projekt, wie das geplante XXL-Werk bei Reichelsheim, doch könne man bereits an einer rund 10 Hektar großen Anlage einen Eindruck von den Dimensionen und möglichen Begleiterscheinungen gewinnen.

In der kommenden Stadtverordnetenversammlung wird die SPD-Fraktion vorschlagen, den Sachverhalt in den Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss zu überweisen. Dort sollen die Antworten auf den Fragenkatalog sowie die Informationen aus der Info-Veranstaltung in der gebotenen Ruhe und Sorgfalt beraten werden, bevor die Stadtverordneten ein Votum abgeben.

„Die Energiewende braucht moderne Strom-Infrastruktur. Aber sie braucht auch einen klaren Kopf und Akzeptanz vor Ort“, fasst Fritsch zusammen. „Unsere Aufgabe als SPD-Fraktion ist es, die Fakten sorgfältig zu prüfen und am Ende verantwortungsvoll für Reichelsheim zu entscheiden.“